Epix
Monsterthursday - Wellenlängen

Monsterthursday - Wellenlängen

Originaltitel
Monstertorsdag
Regie
Arild Østin Ommundsen
Darsteller
Nina Lill Veste, Torfinn Nag, Sigbjørn Engøy, Trond Utne, Ingvill Bjorland, Christopher Sivertsen
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Norwegen
Jahr
2004
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Gemächlich erzählte Dreiecksliebesgeschichte
Wie überall auf der Welt gilt auch an der Westküste Norwegens die Regel für beste Freunde: Geld, Autos und Frauen sollen niemals geteilt werden. Even (Vegar Hoel) hat seine Chance bei der hübschen Karen (Silje Salomonsen) vertan. Kurzerhand hat ihm sein Kumpel, der geübte Surfer und erfolgreiche Geschäftsmann Tord (Christian Skolmen) das Mädchen ausgespannt. Dennoch willigt Even ein, für seinen Freund Trauzeuge zu sein. Wie jedes Mal, seit der Trennung von Karen, endet der Abend für Even in einer peinlichen Situation. Das liegt zum einen daran, dass er die Frau noch immer liebt, zum anderen auch an seinem überaus hohen Selbstmitleidsfaktor. So versucht er, seinen Kummer im Alkohol zu ertränken. Eines Morgens erwacht er wieder einmal total verkatert am Strand. Als er mit dem Taxi nach Hause fährt, geschieht ein Unfall. Even bleibt unverletzt, doch sein Arzt rät ihm nachdrücklich, seinen Lebensstil zu ändern. Er beschließt, das Wellenreiten zu lernen. Behilflich ist ihm dabei das ehemalige Surf-Ass Skip (Kim Bodnia). Gleichzeitig will Even mit seinem sportlichen Ehrgeiz die Aufmerksamkeit von Karen erringen. Als Tord auf eine mehrwöchige Geschäftsreise ins Ausland muss, bittet er Even, auf seine hochschwangere Frau aufzupassen. Dieser wittert eine zweite Chance und auch bei Karen kochen alte Gefühle wieder hoch.
Vor der traumhaften Naturkulisse Norwegens entwickelt Regisseur Arild Østin Ommundsen eine auf den ersten Blick typische Dreiecksliebesgeschichte ohne große Überraschungen. Dennoch gelingt es ihm, durch die Verbindung des Surfens und der Wellen eine unterhaltsame Allegorie auf die Höhen und Tiefen des Lebens zu schaffen. Die Naturgewalten können ebenso wie menschliche Beziehungen seltsame Wogen schlagen. Das triste Wetter versprüht einen leichten Hauch von Melancholie, der sich besonders in der Hauptfigur widerspiegelt. Dieser Grundton überträgt sich schnell auf den Zuschauer. Die gelungenen Surfszenen bieten eine willkommene Abwechslung zum gemächlichen Erzähltempo. Die nötige Balance, die man beim Wellenreiten benötigt, schafft das Drehbuch nicht immer. Besonders Karens Figur und ihre zweite Beziehung zu Even bleibt unglaubhaft. Dagegen können die kleinen Nebengeschichten und die Darsteller durch die große Portion skandinavischem Humor überzeugen. Das Liebesdrama wurde 2005 auf dem Mannheim-Heidelberger Filmfestival mit dem Publikumspreis geehrt und war in Sundance für den Großen Preis der Jury nominiert.
Andreas Eckenfels/Filmreporter.de
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Monsterthursday - Wellenlängen
2024