Der Stern des Soldaten

Regisseur Christophe de Ponfilly lernte auf seinen zahlreichen heimlichen und offiziellen Reisen nach Afghanistan das Schicksal und die Kultur dieses Landes genauestens kennen. Während eines Aufenthalts begegnete er dem jungen russischen Soldaten Nikolai. Mit seinem ersten Spielfilm setzte Ponfilly dessen Schicksal ein Denkmal. "Der Stern des Soldaten" ist ein sensibler, einfacher, ruhiger und äußerst beeindruckender Film über einen Krieg, der bereits Jahrzehnte vorherrscht und noch viele weitere Jahrzehnte andauern wird. Ein Erzähler aus dem OFF, in der deutschen Synchronisation gesprochen von Hanns Zischler, begleitet die Protagonisten gemeinsam mit dem gefangenen Publikum durch die Schönheiten Afghanistans und seiner Kultur sowie durch die Grausamkeiten des afghanischen Krieges. Dabei wechselt der Ton der Stimme immer wieder von Schwärmerei ins Ironische, nimmt teilweise märchenhafte Züge an oder ist anklagend gegenüber der weltweiten Verbrecher, die nur daran interessiert sind, ihre eigenen Vorteile aus dem Krieg zu ziehen. Die Stimme begleitet die Hauptfigur Nikolai auf seinen Weg des Soldaten in die Gefangenschaft bis hin in die Freiheit. Aufgeschrieben wird die Geschichte vom französischen Journalisten Patrick Chauvel, der seinerseits ein Kenner Afghanistans und der Massoud-Rebellion ist. Dieser erinnert sich am 11. September 2001, während eines Aufenthalts in den Bergen Afghanistans und nach Erhalt der Information über die Anschläge in New York, an Nikolai zurück. Chauvel verarbeitete seine Kriegserlebnisse in Afghanistan ebenso wie Ponfilly in zahlreichen Dokumentationen und Büchern. "Der Stern des Soldaten" wurde bei den Filmfestspielen in Venedig 2006 uraufgeführt. Einige Monate zuvor nahm sich Regisseur Christophe de Ponfilly das Leben.