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Clandestinos - Gefährliches Leben

Clandestinos

Gefährliches Leben
Originaltitel
Clandestinos
Alternativ
Living Dangerously
Regie
Fernando Pérez
Darsteller
Miguel Navarro, Susana Pérez, Nieves Planes, Ramon Ponce, Alexander Rey, Eduardo Ricardo
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Thriller
Land
Kuba
Jahr
1987
FSK
ab 12 Jahren
Länge
98 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Hoffnung und Verzweiflung in Kubas Untergrund
"Keine Tragödie, keine Terror, keine Tyrannei! Nieder mit Batista!" Darum kämpft die Gruppe junger Revolutionäre um Ernesto Ardeniz (Luis Alberto Garcia) und Carmen (Susana Pérez). Sie wollen ganz Kuba für ihren Kampf entflammen und drucken im Untergrund Pamphlete gegen das diktatorische Regime von Fulgencio Batista. Sie sind in den Untergrund gegangen, um für ein freies Kuba zu kämpfen. Ärztetochter Nereida (Isabel Santos) schließt sich ihnen an. Zwischen ihr und Ernesto entwickelt sich eine zärtliche Liebe. Doch ihre gemeinsame Zukunft steht auf dem Spiel, als die Polizei viele Gleichgesinnte verhaftet. Im Gefängnis werden sie unter Folter verhört. Trotz Lebensgefahr gehen die Jugendlichen ihren Weg unbeirrt weiter.
Realistisch, fast naturalistisch gestaltet Regisseur Fernando Pérez sein Gesellschaftsdrama aus dem Jahr 1987. Die Kamera lässt kein Detail im Gesicht der Protagonisten aus. Die brutalen Verhöre und miserablen Lebensbedingungen der politischen Gefangenen des Regimes von Fulgencio Batista bilden die Rahmenerzählung von "Clandestinos - Gefährliches Leben". Die dargestellten Figuren sind zwar fiktiv, doch die Handlung stützt sich auf die Geschehnisse von 1956 bis 1958. Am 10. März 1952 stürzte Fulgencio Batista 80 Tage vor den Präsidentschaftswahlen den amtierenden Präsidenten Carlos Prío Socarrás und errichtete eine von den USA und der Mafia gestützte Militärdiktatur. Sein Regime überdauerte bis 1958. In dieser Zeit sollen circa 20.000 Gegner des Putschisten häufig nach schwerer Folter ihr Leben verloren haben. Besonders nach einem missglückten Putsch-Versuch im Jahr 1953 wuchs der Widerstand gegen Batista. Die Arbeit der Untergrund-Organisationen steht im Mittelpunkt der Erzählung. Die Kämpfer sind als Sympathieträger konzipiert, so dass der Zuschauer bei ihren Aktionen mitfiebert. Dabei mischt der Regisseur lyrische Momente ein, die mit der harten Realität kollidieren. Gelungenes Bild des revolutionären Geistes einer jungen Generation.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
2024