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Grenzfällle - Es geschah übermorgen

Grenzfälle - Es geschah übermorgen

Originaltitel
Aux frontières du possible
Regie
Victor Vicas, Claude Boissol
Darsteller
Eva Christian, Roger Rudel, Yvette Montier, Elga Andersen, Jean-François Rémi, Pierre Vaneck
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Science Fiction, Thriller
Land
Frankreich, BRD
Jahr
1971
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
3,0 (Filmreporter)
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Agenten auf Jagd nach futuristischen Verbrechern
Yan Thomas (Pierre Vaneck) und Barbara Andersen (Elga Andersen) üben ihren Beruf unter höchster Geheimhaltung aus. Die Agenten arbeiten für das Internationale Institut zum Schutz der Wissenschaften. Sie müssen dafür sorgen, dass spektakuläre Erfindungen nicht in die falschen Hände gerade und mit krimineller Intention benutzt werden.

Vor Thomas und Andersen sind auch die skrupellosesten Verbrecher nicht lange sicher. Denn sie arbeiten mit der Unterstützung modernster Kriminal- und Computertechnik, um den Übeltätern auf die Spur zu kommen. Stets lösen sie ihre Fälle: ob es eine mysteriöse Krankheit ist, die Astronauten auf dem Rückweg zur Erde befällt, oder ein Schurke, der versucht mittels in Pflaumen gezüchteter Diamanten den Weltmarkt ins Chaos zu stürzen. Auch mit paranormalen Phänomenen kommen die Forscheragenten in Kontakt.
Die Plots von "Grenzfälle - Es geschah übermorgen" sind unfassbar abstrus. Ständig fallen Worte wie "prekär", "brisant" und "gefährlich". Vokabeln, die wohl dazu angelegt sind, den Zuschauer davon abzulenken, wie weit hergeholt die völlig absurden Ideen der Drehbuchschreiber sind. Mit dem richtigen Händchen für eine ironische Inszenierung hätten die Regisseure Claude Boissol und Victor Vicas daraus eine schöne Serie machen können. Doch sie entschieden sich offenbar für einen anderen Weg. Statt sanfter Ironie dominieren Kalauer und Pseudowissenschaft. Selbst der naturwissenschaftliche Laie erkennt auf den ersten Blick, wie unglaubwürdig die Erklärungen für die mysteriösen Vorgänge sind. Wer aus der Verbindung von Pflaumen und Metall Diamanten züchten will, hat im Chemieunterricht jedenfalls nicht zugehört.

Auch andere Punkte fallen unangenehm auf. Die lockeren Sprüche, die sich Thomas und Andersen gegenseitig an den Kopf werfen, sind eine ständige Einladung zum Fremdschämen. Hier geht endgültig jede Originalität flöten. Schade, denn mit einem Tick Ironie hätte die Serie durchaus unterhaltsam werden können. So ist sie grauenhaft humorlos.

Die Idee zu der Serie beruht auf einem Roman von Jacques Bergier über Wissenschaftsspionage. Vaneck bewies Jahre später erneut seine Affinität zu paranormalen Stoffen, als er 2005 eine Rolle in "Science of Sleep ‑ Anleitung zum Träumen" übernahm. Für die gebürtige Deutsche Elga Andersen war "Grenzfälle – Es geschah übermorgen" die letzte Arbeit als Schauspielerin.
Michael Domke, Filmreporter.de
2024