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Riverworld - Welt ohne Ende

Riverworld

Originaltitel
Riverworld
Regie
Stuart Gillard
Darsteller
Alex Zahara, Terry Chen, Potjana Khong-Jaroen, Tim Henry, David Bloom, Tasha Simms
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Science Fiction
Land
USA, Kanada
Jahr
2010
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Quälend langweilige Fantasy-Romanadaption
Just als Kriegsreporter Matt (Tahmoh Penikett) seiner Freundin Jessie (Laura Vandervoort) einen Heiratsantrag machen will, sprengt sich neben dem Liebespaar ein Attentäter in die Luft. Matt erwacht unter Wasser und strampelt sich panisch zur Oberfläche. Schnell wird ihm klar, dass etwas nicht stimmt. Er befindet sich in einem idyllischen Flusstal, genauer lässt sich der Ort geografisch nicht ausmachen.

Als er auf historische Figuren wie Schriftsteller Mark Twain alias Sam Clemens (Mark Deklin) und den weiblichen Samurai Tomoe Gozen (Jeananne Goossen) trifft, dämmert ihm die unglaubliche Wahrheit. In "Riverworld" erstehen alle Menschen wieder auf, die jemals gelebt haben. Auf der Suche nach Jessie legt sich Matt mit dem schurkischen Konquistadoren Francisco Pizarro (Bruce Ramsay) und dem britischen Kolonialoffizier Richard Francis Burton (Peter Wingfield) an. Zudem macht er sich auf, den Ursprung des mysteriösen Flusstals zu ergründen.
Auf jeden "Herr der Ringe"- oder "Harry Potter"-Film kamen in den letzten Jahren dutzende Low-Budget-Produktionen, die auf den Fantasy-Zug aufgesprungen sind. Gerade im Fernsehbereich sind niedrige Budgets eher die Regel als die Ausnahme. Wenn nicht - wie bei "Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer" - ein finanzkräftiger Kabelsender die Finanzierung übernimmt, ist von den Filmemachern einiges an Kreativität gefordert. An Regisseur Stuart Gillard scheint diese banale Erkenntnis vorbei gegangen zu sein. Inszenatorisch scheint er seit der Produktion solch zeitloser Perlen wie "Turtles III" und "Spaceman" jedenfalls nichts dazu gelernt zu haben.

"Riverworld" ist eine lieblose Aneinanderreihung uninspirierter Steadycam-Aufnahmen. Die Schauspieler geben ihr Bestes, um die abstrusen Dialoge einigermaßen vernünftig hinter sich zu bringen. Dass Mark Twains brillante Aphoristik im Film durch unsägliche Kalauer ersetzt wurde, dürfte nicht nur dem belesenen Zuschauer sauer aufstoßen. "Riverworld" ist inhaltlich und inszenatorisch eine dreistündige Zeitverschwendung, die auch Fans der Buchvorlage von Philip Jose Farmer verärgern dürfte.
Michael Domke, Filmreporter.de
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Riverworld - Welt ohne Ende
2024