Grüße aus Dachau!
Grüße aus Dachau!
Originaltitel
Grüße aus Dachau!
Regie
Kinostart:
Deutschland, bei timebandits films
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2003
Länge
82 min.
IMDB
|0 katastrophal
brillant 10|
Es gibt noch keine Userkritik!
Die Kleinstadt Dachau ist überall auf der Welt bekannt. Aber nicht wegen ihrer schönen Altstadt oder dem imposanten Schloss. Es ist das Konzentrationslager, das Scharen von Touristen und Schulklassen in den kleinen Ort bringt. Die Einheimischen wünschen sich nichts mehr als in einer normale Kleinstadt zu leben - ohne den bitteren Beigeschmack der furchtbaren Vergangenheit. Doch das Überbleibsel der Schreckensherrschaft der Nazis lässt sich nicht verleugnen, die Bewohner müssen sich damit arrangieren. Noch heute vermeiden viele Einwohner, das Autokennzeichen von Dachau auf ihrem Nummernschild zu haben. Der Dokumentarfilm zeigt Geschichten aus einer deutschen Stadt mit einem Problem. In Dachau haben Familien einen KZ-Wachturm im Garten, junge Polizisten trainieren in alten SS-Gebäuden und auf lokale Streitigkeiten blickt die ganze Welt. Manche Einwohner wollen die Vergangenheit hinter sich lassen, andere kommen nicht von ihr los. So etwa die Ordensschwester Elia, die Überlebende des Konzentrationslagers fotografiert. Max Mannheimer hat den Wahnsinn selbst überlebt, er wohnt in Dachau und führt Besuchergruppen durch das Lager. Dachau, ein kleines Städtchen nördlich von München mit ungewolltem Berühmtheitsfaktor.
Regisseur und Drehbuchautor Bernd Fischer ist in Dachau aufgewachsen. Während eines Rundgangs durch den Ort stellt er seine Heimatstadt vor. Ein kleiner Ort versucht, vor dem Hintergrund der schrecklichen Vergangenheit mit aller Macht, 'normal' zu sein. Doch mit den zahlreichen Touristen werden die Bewohner immer wieder mit dem Schrecken der Vergangenheit konfrontiert. Für die direkten Nachbarn des umzäunten Gebietes ist es besonders schlimm. Besucher der Gedenkstätte fühlen sich irritiert ob der fröhlichen Klänge aus den Gärten. Damit muss man als Dachauer leben. Die Dokumentation beginnt im Frühling und erstreckt sich über das ganze Jahr, in dem die Interviewten immer wieder zu Wort und ins Bild kommen. Bernd Fischer wagt den Versuch, den Alltag in Dachau und die schrecklichen Erinnerungen an die Ermordung von Tausenden von Menschen zu verbinden.