farbfilm Verleih
Der menschliche Faktor ("Hors Saison", 2021)
Der menschliche Faktor
Originaltitel
Hors Saison
Alternativ
Out of Season; Zorro (Arbeitstitel); Human Factors
Regie
Darsteller
Mark Waschke, Marthe Schneider, Spencer Bogaert, Sabine Timoteo, Karen Margrethe Gotfredsen, Isaak Dentler
Kinostart:
Deutschland, am 30.06.2022 bei farbfilm verleih
Genre
Drama
Land
Deutschland, Italien, Belgien, Dänemark
Jahr
2021
FSK
ab 12 Jahren
Länge
102 min.
IMDB
|0 katastrophal
brillant 10|
3,0 (Filmreporter)
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Ambitioniertes Psychogramm einer Beziehungskrise
Jan (Mark Waschke) und Nina (Sabine Timoteo) führen eine moderne Bilderbuchehe. Gemeinsam betreiben sie eine Hamburger Werbeagentur und bringen Beruf und Familie ganz offensichtlich sehr erfolgreich unter einen Hut. Die äußere Idylle bekommt Risse, als Jan den Auftrag einer rechts-konservativen Partei annimmt, ihr altbackenes Image aufzupolieren. Mit den Einnahmen will er die kriselnde Firma retten. Nina reagiert jedoch verstimmt, da Jan ungeschriebene Regeln verletzt hat. Sie fühlt sich zurückgesetzt und angegriffen.
Die Risse in der Beziehung versuchen die beiden in ihrem Ferienhaus an der belgischen Küste zu kitten, wohin sie mit ihren Kindern Emma (Jule Hermann) und Max reisen. Als Jan zum Einkaufen fährt, werden Nina und die Kinder von Einbrechern überfallen, die unerkannt entkommen. Zunächst schweißt das Ereignis die Familie zusammen. Aber langsam wird klar, dass die Verunsicherung durch das Eindringen in ihre Privatsphäre die eruptiven Fliehkräfte der Beziehung verstärkt. Sie sind bald so stark, dass beide nicht mehr in der Lage sind, eine vernünftige Kommunikation zu führen. Weiteren Aufwind erhält die miese Stimmung durch Ninas schwulen Bruder Flo (Daniel Séjourné) und dessen neuen Freund Alexander (Hannes Perkmann), die plötzlich vor der Tür stehen.
Die Risse in der Beziehung versuchen die beiden in ihrem Ferienhaus an der belgischen Küste zu kitten, wohin sie mit ihren Kindern Emma (Jule Hermann) und Max reisen. Als Jan zum Einkaufen fährt, werden Nina und die Kinder von Einbrechern überfallen, die unerkannt entkommen. Zunächst schweißt das Ereignis die Familie zusammen. Aber langsam wird klar, dass die Verunsicherung durch das Eindringen in ihre Privatsphäre die eruptiven Fliehkräfte der Beziehung verstärkt. Sie sind bald so stark, dass beide nicht mehr in der Lage sind, eine vernünftige Kommunikation zu führen. Weiteren Aufwind erhält die miese Stimmung durch Ninas schwulen Bruder Flo (Daniel Séjourné) und dessen neuen Freund Alexander (Hannes Perkmann), die plötzlich vor der Tür stehen.
Jahrzehnte nach Ingmar Bergmans Klassiker "Szenen einer Ehe" legt der Südtiroler Regisseur Ronny Trocker mit seinem zweiten Spielfilm ein künstlerisch ambitioniertes Psychogramm einer Beziehungskrise vor. Die Kamera schaut jeder Figur über die Schulter und zeigt konsequent deren Sicht auf die Ereignisse sowie den Stand ihrer Beziehungen. Aber keiner ist in der Lage, sich adäquat zu artikulieren.
Der Familienstreit würde für ein spannendes psychisches Drama reichen, doch der Regisseur irrt zu etlichen Nebenschauplätzen, welche die eigentliche Story verwässern, und übertriebenen künstlerischen Ambitionen. Nach dem Einbruch baut er die düster-geheimnisvolle Stimmung eines Horrorfilms auf, um die miese Stimmung der beiden zu spiegeln und eine Atmosphäre des Unwägbaren zu schaffen. Diese Konzeption drückt auch auf die Stimmung des Zuschauers, der zunehmend unwilliger wird, dem Stillstand und der Kommunikationsunfähigkeit der beiden zu folgen.
Jetzt rächt sich, dass die Besetzung und die Inszenierung der Schauspieler nicht stimmig ist. Mark Waschke spielt mit angezogener Handbremse und die spröde agierende Sabine Timoteo erweckt nie die notwendige Empathie, um mit ihrer Figur zu fühlen.
Der Familienstreit würde für ein spannendes psychisches Drama reichen, doch der Regisseur irrt zu etlichen Nebenschauplätzen, welche die eigentliche Story verwässern, und übertriebenen künstlerischen Ambitionen. Nach dem Einbruch baut er die düster-geheimnisvolle Stimmung eines Horrorfilms auf, um die miese Stimmung der beiden zu spiegeln und eine Atmosphäre des Unwägbaren zu schaffen. Diese Konzeption drückt auch auf die Stimmung des Zuschauers, der zunehmend unwilliger wird, dem Stillstand und der Kommunikationsunfähigkeit der beiden zu folgen.
Jetzt rächt sich, dass die Besetzung und die Inszenierung der Schauspieler nicht stimmig ist. Mark Waschke spielt mit angezogener Handbremse und die spröde agierende Sabine Timoteo erweckt nie die notwendige Empathie, um mit ihrer Figur zu fühlen.
Videoclip:
Der menschliche Faktor: Der Trailer
Jan (Mark Waschke) und Ninas (Sabine Timoteo) Bilderbuchehe bekommt Risse, als Jan den Auftrag einer rechten Partei annimmt.
Ambitioniertes Psychogramm von Ronny Trocker.
farbfilm Verleih, Klemens Hufnagl, Zischlermann Filmproduktion
Max Wanja in "Der menschliche Faktor" ("Hors Saison", 2021)