SquareOne Entertainment
Jessica Chastain als Molly Bloom in "Molly's Game - Alles auf eine Karte"
Filme über Glücksspielerinnen
Feature: Die Damen erobern das Casino
Immer wieder erzählt Hollywood von Männern, die auf der Suche nach Reichtum und Glück auch mal an einem Casinotisch Halt machen. Nur Männer? Nicht nur! Auch das kommt nicht selten vor: Frauen, die dem Lockruf des Geldes folgen. Auch sie suchen an den Roulette- und Kartentischen mit rollenden Kugeln und Würfeln ihr Glück. Es gibt viel zu gewinnen und noch mehr zu Menge verlieren. Am Ende gewinnt immer die Bank. Wir berichten von vier filmischen Beispielen.
erschienen am 26. 09. 2022
SquareOne Entertainment
Molly's Game - Alles auf eine Karte (2017)
"Molly's Game - Alles auf eine Karte" - über Umwege auf Abwege
In "Molly's Game - Alles auf eine Karte" nimmt die Titelfigur lange Umwege, bevor sie in die Untiefen des Glücksspiels eintaucht. Bis sie also in jener Welt landet, die von kreisenden Kugeln und rollenden Würfeln geprägt ist. Hier fordern Spieler in Casinos an Spieltischen ihr Glück oder in virtuellen Räumen online bei kostenlosen Automatenspielen. Auch Molly Bloom setzt alles, nämlich ihr ganzes Leben, auf eine Farbe. Schwarz oder Rot. Bis nichts mehr geht - rien ne va plus.

Noch muss sie einen Umweg machen. Molly ist eine talentierte Ski-Läuferin, bis ein Unfall ihre Karriere vorzeitig beendet. Sie sattelt um. Was die Sportwelt verliert, gewinnt die Welt des Glücksspiels. Molly beginnt, Pokerrunden zu organisieren. Dabei gleitet sie jedoch immer tiefer in die Illegalität ab. Die Poker-Abende finden in den Hinterzimmern von Hotels und Nachtclubs statt. Millionen Dollar wechseln bei den Partien die Besitzer, einen Teil davon sackt Bloom ein. Doch dann gerät die Glücksspiel-Drahtzieherin in den Fokus der Behörden und Gesetzeshüter. Dem steilen Aufstieg folgt der tiefe Fall.
SquareOne Entertainment
Jessica Chastain & Idris Elba in "Molly's Game - Alles auf eine Karte" (2017)
"The Lady Gambles" - Glücksspiel im Zwielicht
Bei Kennern der Glücksspielwelt aber auch des Kinos wird der Groschen schon gefallen sein: Die Geschichte, die Aaron Sorkin in "Molly's Game" erzählt ist unglaublich, aber nicht fiktional. Der Film basiert auf dem Leben der echten Molly Bloom. Auch die war eine vielversprechende Skiläuferin und spätere Unternehmerin, deren Machenschaften ihr letztlich eine Bewährungsstrafe einbringen. Anders die Handlung in "Spielfieber": Hier ist alles Fiktion, wenn auch eine düstere. Das Ende der 1940er Jahre entstandene Drama ist ein typischer Vertreter des Film-Noir.

Die Formsprache dieser Stilrichtung des US-Kinos - die helldunkle Szenenausleuchtung etwa oder die grell glühenden Lichter der Großstadt bei Nacht, aber auch Motive wie Mord, Totschlag und moralisch verkommene Charaktere - all das ist wie geschaffen für die Geschichte, die in "Spielfieber" erzählt wird. Es geht ums Glücksspiel. Mehr noch - und auch das ist typisch für den Noir-Film, die oft von starken, auch zwielichtigen Frauen handeln. Erzählt wird die Geschichte einer verheirateten Frau (Barbara Stanwyck), die dem "Spielfieber" erliegt und daran zugrunde zu gehen droht.
ARD Degeto/Barbara Bauriedl
Gräfliches Roulette
"The Baccarat Machine" - Die Rache einer Baccara-Königin
Wie wird sich wohl diese Frau in der Glücksspielwelt behaupten? "The Baccarat Machine" handelt von einer der begnadetsten Baccara-Spielerin der Welt: Cheung Yin "Kelly" Sun. Noch gibt es die Filmbiographie nicht, sie befindet sich in der Produktionsphase. Wann und ob der Film in die Kinos kommt, ist offen. Die Protagonistin, die vorgesehene Hauptdarstellerin (Awkwafina) und die Handlung berechtigen zur Neugier. Und darum soll es gehen: Kelly Sun zieht durch die größten Casinos, die sie dank Talent aber auch einer Portion Glück um große Teile ihres Vermögens erleichtert.

Binnen kurzer Zeit wird sie zu einer mehrfachen Millionärin. Die Casino-Bosse sind weniger begeistert von der Glückssträhne der Baccara-Spielerin. Sie sprechen einen Bann aus. Der Reihe nach erteilen sie Kelly in ihren Häusern Hausverbot. Das aber stachelt den Ehrgeiz der jungen Frau umso mehr an. Und so schließt sich die Königin des Baccara mit dem König des Poker, Phil Ivey, zusammen, mit dem sie rachedurstig ein Ziel verfolgt: das Glücksspielsystem zu Fall bringen. Es ist ein Kampf David gegen Goliath.
Pidax film
Maverick - Volume 1 (1957)
"Maverick" - Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel
Auch die Titelfigur in "Maverick" weiß, was er ist und was er kann. Brett Maverick (Mel Gibson) ist ein Charmeur und Lebemann, Außenseiter und Nonkonformist. Er glaubt, er sei auch im Glücksspielfach eine Nummer für sich. Immer hat er ein Ass im Ärmel. Und wenn auch die beste Karte in der Hand nicht hilft, tut es der Colt am Gürtel. Doch dann findet Maverick in Annabelle Bransford (Jodie Foster) eine Kontrahentin, die ihm das Wasser reichen kann. Auch sie weiß, wie man - mit Geschick und Charme - an das große Geld kommt.

Aus dem Hintergrund der Erzählung drängt sich aber auch Marshal Zane Cooper in den Vordergrund, Mavericks Vater. Das führt zu Reibereien auf der Ebene der Handlung - und zum Vergnügen auf Seiten der Zuschauer. Vor allem die Eingeweihten unter ihnen haben ihren Spaß. Wissen sie doch, was es mit der Figur des Marshals auf sich hat. Gespielt wird er von James Garner - denselben Schauspieler, der die Figur des Glücksspielers in der gleichnamigen Fernsehserie aus den 1950er Jahren verkörperte. Auf der Serie basiert der ironisch-persiflierende Kinofilm, vor ihr verbeugt er sich zugleich.
erschienen am 26. September 2022
Zum Thema
Maverick (Kinofilm)
Molly Bloom (Jessica Chastain) ist in der Defensive - sie fühlt sich sichtlich unwohl in dieser Position. Hastig sprudeln die ersten Fetzen ihrer Lebensgeschichte aus ihr heraus. Nachdem der Traum von der Sportkarriere auf Skier an einem Zweig auf der Piste ein jähes Ende fand, stieg sie zur ungekrönten Poker-Königin auf. Aber jetzt droht ihr das Gefängnis...
Spielfieber (Kinofilm)
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