Molly Bloom (Jessica Chastain) ist viel zu ehrgeizig, um sich nach dem verletzungsbedingten Aus bei der Qualifikation für die US-Skinationalmannschaft bei den Olympischen Spielen ins ruhige Privatleben zurückzuziehen. Sie siedelt aus den Rocky Mountains Colorados nach Kalifornien über, wo sie die Regeln des Pokerspiels von der Pieke auf lernt. In New York macht sie sich selbständig und steigt zur ungekrönten Queen unter den Veranstaltern von exklusiven Pokerturnieren auf: Dabei nutzt sie die Waffen einer Frau. Ihr gutes Aussehen, ihre Zielstrebigkeit, die von den Männern oft unterschätzt wird, und ihre Disziplin, die sie vom Sport von Kindesbeinen an kennt.

Die Plätze an ihren Tischen, auf denen der Mindesteinsatz bei 250.000 Dollar liegt, sind heiß begehrt in der Oberschicht. Auch Hollywood-Stars wie Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire und Ben Affleck zählen zu ihren Stammkunden. Durch die Namen ihrer illustren Gäste gerät sie ins Visier des FBI, das sie verhaftet und das Vermögen beschlagnahmt. Die Ermittler hoffen auf ihre Kooperationsbereitschaft, ansonsten droht eine Anklage wegen illegalen Glücksspiels.

Blooms atemberaubender Aufstieg und tiefer Fall führt zu einer Schlagzeilenträchtigen Anklage. In "Molly's Game - Alles auf eine Karte" verfilmt Aaron Sorkin ihre Memoiren "Molly’s Game: From Hollywood's Elite to Wall Street's Billionaire Boys Club, My High-Stakes Adventure in the World of Underground Poker". Sie ging ganz klassisch vor, die Arbeit in einem Online Casino mit Live Casino im Angebot schwebte ihr nie vor.

Wesentlich unspektakulärer, aber nicht weniger spannend, sind die Dramen, die nach wahren Fällen von Betrügereien am Pokertisch entstehen. Beliebt ist dabei vor allem das Zählen von Karten, gegen das Casinos längst ausgeklügelte Sicherheitssysteme eingerichtet haben. Die Lücken nutzen Studenten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) um ihren Professor Micky Rosa (Kevin Spacey). Von 1979 bis in dieses Jahrhundert hinein reisen sie um die Welt und gewinnen mit dem Kartenzählen beim Black-Jack riesige Summen. In ihre Welt nimmt Regisseur Robert Luketic die Zuschauer mit in seinem Drama "21".

Der bekannteste Zähler von Spielkarten ist bis heute Dustin Hoffman in "Rain Man" von Barry Levinson. In dem Roadmovie wird der von ihm gespielte Autist Raymond Babbitt von seinem Bruder Charlie (Tom Cruise) angehalten, seine mathematische Begabung am Pokertisch einzusetzen, um dessen Schulden zu bezahlen und Geld für die gemeinsame Reise aufzutreiben. Durch das berührende Drama erfahren Millionen Zuschauer weltweit erstmals von den Einschränkungen, die Autismus für das Leben der Betroffenen und deren Familien bedeutet. Zugleich wird der Mythos von einer besonderen mathematischen Begabung geboren, die alle Autisten hätten.