Buena Vista International (Germany)
Below - Da unten hört dich niemand schreien
Oberflächlich, unspannend, langweilig
Feature: Ab in die Tiefe!
Im zweiten Weltkrieg nimmt ein US-U-Boot nicht nur Überlebende an Bord, haben tote Seelen das Boot übernommen? Der ungewöhnlich unorigineller Film wird das Schicksal vieler Kriegs-U-Boote teilen und hoffentlich bald auf dem Meeresgrund des ewigen Vergessens endet.
erschienen am 16. 04. 2003
Szene aus: Below - Da unten hört dich niemand schreien
U-Boot-Filme sind meist Horrorfilme. Die Vorstellung in einer größeren Abwasserröhre, tausende von Metern unter der Meeresoberfläche in Gesellschaft von mehreren Dutzend ungewaschener und unbefriedigten Kerlen zu verbringen, könnte fürchterlicher kaum sein - Selbst für einen Mann. Die stickige Luft und permanente Feuchtigkeit machen den Albtraum perfekt.

Nun befindet sich die Mannschaft des U-Bootes U.S.S. Tiger Shark in einem Kriegseinsatz, der zweite Weltkrieg tobt. Das U-Boot hat den Befehl hinter den feindlichen Linie die Überlebenden eines britischen Krankenschiffes zu retten. Nach einigem Hin und Her zwischen dem Kapitän und seinen Stellvertretern, kehrt man schließlich um.

Szene aus: Below - Da unten hört dich niemand schreien
Der ganze Aufwand wird für drei Überlebende, nämlich einer Krankenschwester, eines Leichtverwundeten und einem Schwerverletzten gemacht. Kurz nachdem die Schiffsbrüchigen an Bord genommen sind, ereignen sich seltsame Dinge zu. Einige Männer hören Stimmen - immer wieder beginnt der Plattenspieler in der Kapitänskajüte von selbst zu spielen. Einer der Mechaniker entdeckt, dass es sich bei dem Schwerverletzten um einen Deutschen handelt, der allerdings kurz darauf seinen Verletzungen erliegt.
Szene aus: Below - Da unten hört dich niemand schreien
Die Männer an Bord hören allerdings weiterhin Stimmen, sehen schemenhafte Gesichter am Bullauge vorbeischwimmen. Ein feindliches Kriegsschiffs über ihnen macht das Auftauchen auch noch unmöglich. Haben die Männer Halluzinationen? Ist es die zu-lange-zu-tief-unten-Paranoia, die sich breit macht? Man weiß es nicht und viel schlimmer, man will es auch gar nicht wissen. Spätestens nach der dritten Geisterstimme und dem unentwegten plötzlichen Erlöschen des Lichtes, beginnt das werte Publikum zu gähnen.
Szene aus: Below - Da unten hört dich niemand schreien
Für Erklärungsversuche wird ganz tief in Omas Nähkästchen gewühlt: bringen die Frauen an Bord das Unglück, der Geist des toten Deutschen spuckt durch das Schiff oder es wird vermutet, die Seele des ehemaligen Kapitäns umgibt das Boot. Noch so ein Handlungsstrang, der dem Zuschauer als des Rätsels Lösung und total spannend verkauft wird, am Schluss aber enttäuschend aufgelöst wird.

Die meiste Zeit wird damit verbracht über die Geister und das Gruseln zu reden, anstatt ihn zu zeigen oder atmosphärisch zu vermitteln. Es laufen einem keine eisigen, sondern allenfalls lauwarme Schauer über den Rücken. "Below - Da unten hört dich niemand schreien" ist nicht mehr als irgendein B-Movie, Dienstagabend 0.50 Uhr auf RTL 2. Oberflächlich, unspannend, langweilig.

erschienen am 16. April 2003
Zum Thema
Drei Überlebende eines von den Deutschen versenkten britischen Bootes sollen gerettet werden. Ein US-amerikanisches U-Boot nimmt die Schiffsbrüchigen auf. David N. Twohy dreht nach "Pitch Black - Planet der Finsternis" wiederum an der Spannungsschraube. Sein Actionthriller kann das Niveau seiner letzten Filme aber nicht erreichen.
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