Dieser Film hat für jeden etwas. Er ist spannend, mitreissend, komplex und vielschichtig, niemals langweilig, atmosphärisch, ästehtisch, dramatisch ohne aber auf die Tränendrüsen drücken zu wollen. Er ist wie das Leben selbst: Überraschend anders als erwartet. Eine Empfehlung am Rande: Wenn immer möglich auf englisch ansehen! Die deutsche Übersetzung wurde nicht immer der meisterhaften Betonung der Darsteller im Orignal gerecht.

"Return to me" ist für mich das klassische Beispiel wie ein wunderbares Drehbuch durch eine schlechtbesetzte Hauptrolle zugrunde gehen kann. Die Geschichte ist so herzerwärmend traurig-komisch und der kleine Männerklub ein echtes high light an komischen Sprüchen, dass der Film eigentlich ein Hit hätte werden müssen. Auch Minnie Driver brillierte einmal mehr in der Rolle des netten Mädchen von nebenan. Doch David Duchovny hat diesen Film eindeutig sterben lassen. Man nimmt ihm weder die Trauer um seine verstorbene Ehefrau, noch die neu erwachte Liebe zu Grace ab. Wenigstens bekommt seine Stimme in der deutschen Übersetzung noch etwas Emotion, denn im englischen Originalton hat man leider auch diesbezüglich das Nachsehen. Eigentlich dachte ich immer, dass seine rationale Gefühlskälte die er in Akte-X zur Schau trägt, teil seiner Rolle sei. Leider musste ich nun feststellen, dass es alles ist was er an Schauspiel zustande bringt. Sehr, sehr schade um diese ausgezeichnete Story!

Jeremy Northam gehört zu der Sorte Schauspieler die zwar in vielen erfolgreichen Filmen gespielt hat aber dennoch kaum beachtet wird. Weshalb, ist eines der grössten Rätsel dieses Business, denn sein schauspielerisches Können liegt weit über dem durchschnitt. Er hat mit Grössen wie Gwyneth Paltrow, Uma Turner, Nick Nolte, Sandra Bullock, Kate Beckinsale, Colin Firth und v. m. gespielt und ist dabei immer herausragend aufgefallen. Ob als vollendeter Gentleman, stürmischer Liebhaber oder Bösewicht, jede Rolle nimmt man ihm ab. Glaubt ihm jedes Wort. Ich hoffe aufrichtig, dass sein Talent bald mehr Beachtung findet. Schliesslich würden wir als Zuschauer reichlich dafür belohnt werden.

Ich kenne nicht einen Film, nicht eine Rolle in der Colin Firth nicht überzeugt hätte. Er ist aussergewöhnlich vielseitig und vielleicht rührt sein Geheimnis von der Tatsache, dass er sich selbst nicht so wichtig nimmt. In einem Interview meinte er einmal: "Ich glaube mein grösstes Talent besteht darin, dass ich so gewöhnlich bin. So kann ich alles sein, Hübsch, hässlich, komisch und traurig." Für mich ist er einer der besten Schauspieler seiner Generation! Selasong

Joe Wright hat einen wunderbar liebevollen Blick für die kleinen Details die einen Film /eine Geschichte, erst glaubwürdig machen. Man spürt ihm ab, dass er selbst einen nicht immer einfachen Weg hinter sich hat, denn wahre Tiefe kommt erst durch schwere Zeiten die man erfolgreich überwunden hat. Ich freu mich schon sehr auf weitere Filme von ihm. Er hat das Potenzial um über sich hinauszuwachsen..

Matthew Macfadyen ist ein bemerkenswert interessanter und vielschichtiger Schauspieler. Er verfügt über eine ungewöhnlich Bandbreite von Ausdrucksmöglichkeiten und spielt seine Rollen mit einer Echtheit und einem Gespür für die ganz feinen, kleinen Details, die eine Charaktere erst überzeugend gestaltet, wie man dies heute leider nur noch selten sieht. Er kann tiefste menschliche Abgründe offenlegen (wie z. B. "In my Fathers den"), hat aber auch diesen wunderbaren Sinn für Humor und Selbstironie für die vielleicht besonders die Briten ein Patentanspruch anmelden dürfen (haben sie die feinen Anspielungen in dieser Hinsicht in Pride & Prejustice bemerkt? Ganz wunderbar!). Man darf mit Sicherheit gespannt sein auf seine zukünftigen Filme, denn er besitzt alles was es braucht um zu den ganz Grossen seiner Zunft zu gehören