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François Goeske in "Lost Place 3D"
Schicksal in die Hand nehmen
Interview: Geocasher François Goeske
Wenn man den rothaarigen, bebrillten Kreuzkamm Junior aus dem "Fliegenden Klassenzimmer" vor Augen hat, wird man François Goeske nicht mehr wiedererkennen. Am Set von "Lost Place 3D" tritt der 22-Jährige mit lockiger Kurzhaarfrisur auf. In einer kurzen Drehpause findet er die Zeit, Filmreporter.de zu erzählen, dass er seine Ferien gerne im Haus seiner Mutter auf dem französischen Land verbringt, aber gerne auch in Deutschland Urlaub macht. Beim Geocashing, worum es in seinem Film "Lost Place" geht, würde er vielleicht einen Stein verstecken, den er mal gefunden hat.
erschienen am 25. 09. 2013
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François Goeske in "Lost Place 3D"
Es lebe das Smartphone!
Ricore: Wie vertreiben Sie sich die Zeit in den Pausen?

Goeske: Es lebe das Smartphone. Da gibt es kleine Spielchen, die die Synapsen antreiben. Natürlich habe ich auch etwas zu lesen dabei. Außerdem hilft essen, trinken und frische Luft schnappen.

Ricore: Ihre künstlerischen Anfänge hatten Sie im Kinderchor der Münchner Staatsoper, nicht?

Goeske: Ich habe schon als kleines Kind Instrumente gespielt und dann bin ich irgendwann in den Kinderchor gegangen.

Ricore: Wie sind Sie zum Film gekommen?

Goeske: Da war ein Streetcasting mit Flyern für "Das fliegende Klassenzimmer". Mich hatten die aber irgendwie übersehen und nur meinen Freunden die Flyer mit der Einladung gegeben. Ich wollte da aber unbedingt mitmachen und mal in einem Film mitspielen. Also habe ich mir einfach einen Flyer geschnappt und ihn im Lehrerzimmer kopiert. Letztendlich wurde ich als einziger von meinen Freunden ausgewählt und bekam die Rolle Kreuzkamm Juniors. Ich habe mein Schicksal selbst in die Hand genommen.

Ricore: Wie alt waren Sie damals, dass Sie sich das getraut haben?

Goeske: Ich glaube ich war zehn Jahre alt. Und naja, man traut sich halt. Wenn man wirklich einen Wunsch hat, macht man komische Sachen.

Ricore: Wie haben Ihnen die Dreharbeiten im Pfälzer Wald gefallen?

Goeske: Das war schön. Einerseits war es natürlich anstrengend, weil wir viele Nachtdrehs hatten. Wir haben fast eine komplette Woche nur nachts gedreht. Da mussten wir tagsüber schlafen und als es dunkel wurde, sind wir an den Set gefahren. Wir haben aber auch tagsüber gedreht und da war der Wald besonders schön. Gerade im Herbst ist der Pfälzer Wald ja ein Traum. Ich bin sehr gerne in der Natur, ich fühle mich da aufgehoben. Da dachte ich mir auch, dass ich unbedingt mal wieder campen gehen müsste.
Ralf Hake/Ricore Text
Francois Goeske auf der "Knight and Day"-Premiere
François Goeske liest auch Fantasy
Ricore: Würden Sie auch etwas verstecken?

Goeske: Ich habe bis jetzt noch nichts versteckt, aber wenn ich mal die Zeit habe, würde ich es auch machen.

Ricore: Und was würden Sie verstecken?

Goeske: Also meinen Laptop definitiv nicht. Der wäre auch zu groß. Aber vielleicht einen Stein, den ich mal in den Ferien gefunden habe. An der Ostsee. Der Stein hat so schnurartige Rillen. Aber darüber muss ich mir nochmal Gedanken machen, weil der Stein für mich einen Wert hat. Auf jeden Fall muss auch ein Logbuch rein. Und ein Stift, damit man Feedback bekommt. Dann kann man immer wieder nachschauen, was die Leute da rein geschrieben haben.

Ricore: Man geht also einfach in den Wald und versteckt da etwas?

Goeske: Ja, aber man muss aufpassen, dass einen nicht Leute sehen, die nicht ins Geo-Cashing eingeweiht sind. Denn die wissen ja nicht, dass das Teil eines Spiels ist.

Ricore: Könnte man auch ein Buch hineinlegen?

Goeske: Ja, das geht auch. Ich bin gerade dabei, Scheibenwelt von Terry Pratchett aufzuholen. Ich lese den ersten Band und es gefällt mir bis jetzt ganz gut. Ich mag Fantasy.
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François Goeske und Jytte-Merle Böhrnsen sind besorgt
Tom Sawyer?
Ricore: Was für Rollen würden Sie gerne spielen? Sie sind noch relativ am Anfang ihrer Karriere.

Goeske: Ich bin jetzt schon zehn Jahre dabei und kann mich eigentlich nicht beklagen. Zum Beispiel durfte ich Jim Hawkins in "Die Schatzinsel" spielen. Ein Waisenkind oder Straßenjungen, so was wie Tom Sawyer würde ich gerne spielen. Auch Lehrling-Meister-Beziehungen interessieren mich.

Ricore: Auch mal einen Fiesling?

Goeske: Ja, das wär auch cool, wenn ich mal so richtig auf die Kacke hauen könnte. Aber jeder Schauspieler hat seine Schublade. Ich mache das sehr gern und das ist auch mein Kapital. Etwas anderes wäre auch mal interessant. Ansatzweise habe ich auch schon Rollen gespielt, wo die Figur nicht ganz so clean war. Zum Beispiel den Josh in "Sie hat es verdient".

Ricore: Da waren Sie nicht der Böse, von dem alles ausgeht, sondern eher ein Mitläufer.

Goeske: Klar war er nicht richtig böse, aber er hat dazu beigetragen. Darum geht es ja, zu sagen, wo fängt es an. Wo ist die Grenze. Wo fängt man bei sich an zu sagen, das geht jetzt zu weit.

Ricore: Meinen Sie, dass Sie sich so sehr von jemandem beeinflussen lassen könnten?

Goeske: Ich wünsche es mir nicht. Ich hoffe, dass ich früh genug reagieren kann. In "Sie hat es verdient" war es für Josh schon zu spät.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
erschienen am 25. September 2013
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2024