Der Fischer und seine Frau (DVD)

Der Fischer und seine Frau

Warum Frauen nie genug bekommen können
Originaltitel
Der Fischer und seine Frau
Regie
Doris Dörrie
Darsteller
Alexandra Maria Lara, Christian Ulmen, Simon Verhoeven, Zoe Hüttenhain, Adrian Scherschel, Oliver Heckner
Medium
DVD (Leihfassung)
Verleih ab
28.04.2006 bei Highlight Film und Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Der Fischer und seine Frau
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2005
FSK
ab 6 Jahren
Länge
98 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (1 User)
Extras: Making of • Interviews • Interview Alexandra Maria Lara und Christian Ulmen • Im Synchronstudio mit Alexandra Maria Lara und Christian Ulmen • Deleted Scenes • Koiaquarium • Kurzfilm "Morgenschwarm" • Fischoperation • Storyboard • Blick hinter die Kulissen • Darsteller und Crew
Probleme von Frischverheirateten
Die Zeiten, in denen man Märchen einen reinen Unterhaltungswert für Kinder nachsagte, sind lange vorbei. Es gibt unzählige Wissenschaftler, die damit beschäftigt sind, Märchen zu deuten, sie im Kontext der damaligen Zeit zu betrachten und sie auf die heutige Gesellschaft zu übertragen. Tatsächlich haben die meisten Geschichten nichts von ihrer Aktualität eingebüßt, was auch Doris Dörie beweist. Die Erzählung vom genügsamen Fischer und seiner unersättlichen Frau dehnt sie allerdings zu einer Beziehungsstudie aus. Die ehrgeizige Modedesignerin Ida (Alexandra Maria Lara) trifft in Japan die beiden Fischverkäufer Otto (Christian Ulmen) und Leo (Simon Verhoeven). Sie verliebt sich schnell in den ruhigen Otto. Noch in Japan heiraten beide. Zurück in Deutschland, wird ihre Liebe jedoch auf eine harte Probe gestellt. Die Gegner heißen Alltag, Geldnot und konträre Lebensvorstellungen. Nicht einmal die verwunschenen Fische aus dem Märchen wissen, ob diese Herausforderungen zu meistern sind.
Sind Männer und Frauen vielleicht doch nicht füreinander geschaffen? Mit Adam und Eva fingen die Probleme bekanntlich an und bis heute hat sich nichts daran geändert. Doch die Geschlechter können nicht voneinander lassen und daran ist bestimmt nicht nur der Wunsch, Nachkommen zu zeugen, Schuld. Doris Dörrie widmet sich in ihren Filmen diesem Phänomen. Sie stellt das Funktionieren von Liebesbeziehungen in Frage, zeigt deren Probleme auf, bietet Kompromisslösungen an. In "Der Fischer und seine Frau - Warum Frauen nie genug bekommen" geht es vorrangig um die Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen, die Paare an ihr gemeinsames Leben stellen. Der Untertitel kündigt das ja bereits an. Die eine Seite fordert alles, weil die andere gar nichts will. Die Regisseurin sagt zu ihrem Film: "Die Liebe droht uns abhanden zu kommen, wenn wir Frauen zu schnell, und die Männer zu langsam werden. Und da einen Rhythmus für unsere unterschiedlichen Geschwindigkeiten, für Aktivität und Passivität zu finden - davon handelt meine Geschichte."

Alexandra Maria Lara verkörpert die Ruhelosigkeit, Energie und den Ehrgeiz von Ida sehr eindringlich, während Christian Ulmen den gleichmütigen, zufriedenen und in sich ruhenden Hippie-Sohn mimt. Die Geschichte ihrer Liebe ist kurzweilig, pointiert und phantasievoll erzählt. Nicht zuletzt die verwunschenen Fische, die deren Liebe kommentieren, sorgen für unterhaltsame Einlagen und erinnern an die Märchenvorlage. Rein optisch fällt auf, dass für einen deutschen Film viel Farben eingesetzt wurden. Idas Kleiderkollektionen und die exotischen Koi-Fische bieten dem Auge erfrischende Farbtupfer. Doris Dörrie hat einmal mehr bewiesen, dass der deutsche Film längst erfrischend und bunt geworden ist.

Euphorie, Angst, Verzweiflung, Ruhe, Liebe Wenn man sich die Interpretenliste auf der CD durchliest, fällt zweierlei auf: die Künstler sind weitestgehend unbekannt und es lässt sich auf den ersten Blick keinen roten Faden erkennen. Beides hat jedoch seinen Reiz. Die Musikstile werden munter gemischt - Folk, Indie-Pop, Punk, elektronische Klänge und vieles mehr. Das passt wunderbar zum Film, denn es gibt auch dort keine durchgehende Grundstimmung. Euphorie, Angst, Verzweiflung, Ruhe, Liebe - alles ist geboten. Dementsprechend unterschiedlich ist die Musik. Das Spektrum reicht von Jack Johnson oder Maritime über Talking Heads bis hin zu Florian Horwath. Das Schöne daran ist, dass die Musik die Stimmung nicht nur doppelnd unterlegt, sondern auch positiv überrascht. Dominiert wird die Musikkollektion vorrangig von ruhigen, zum Teil fast sphärisch wirkenden Klängen. Die Französin Keren Ann ist hierfür ein gutes Beispiel. Der Soundtrack fällt nicht nur im Film angenehm auf, sondern weiß auch als eigenständiges Album überzeugen.
Simone Seidel/Filmreporter.de
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