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Der Manchurian Kandidat

Der Manchurian Kandidat

Originaltitel
The Manchurian Candidate
Regie
Jonathan Demme
Darsteller
Dorian Missick, Ted Levine, Jon Voight, Kimberly Elise, Jeffrey Wright, Liev Schreiber
Kinostart:
Deutschland, am 11.11.2004 bei United International Pictures (UIP)
Kinostart:
Schweiz, am 11.11.2004 bei United International Pictures Switzerland (UIP)
Genre
Mystery, Thriller
Land
USA
Jahr
2004
FSK
ab 12 Jahren
Länge
130 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
3,0 (Filmreporter)
1,7 (3 User)
Remake des Klassikers "Botschafter der Angst"
US-Major Bennet Marco (Denzel Washington) hält in Schulen Vorträge über seine Erfahrungen im ersten Golfkrieg. Er erzählt von dem Hinterhalt, in den er mit seiner Truppe geriet. Dank dem heldenhaften Einsatz von Sergeant Raymond Shaw (Liev Schreiber) kamen nur zwei Soldaten ums Leben. Dafür wurde Shaw mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet. Heute ist er ein aufstrebender junger Politiker, gestützt von seiner ehrgeizigen Mutter Senatorin Eleanor Shaw (Meryl Streep). Irgendwie nagen an Marco aber Zweifel am Verlauf der Heldengeschichte. In der Nacht wird er von Alpträumen heimgesucht. Immer wieder träumt er davon, dass der Hinterhalt nicht wie in seiner Erinnerung stattgefunden hat. Im Schlaf sieht er Bilder von Gehirnwäsche und Folter. Immer dieselben Fragen quälen ihn. Sind die beiden Soldaten wirklich im Gefecht gestorben? Hat Shaw wirklich alle gerettet? Was ist passiert? Zwei Tatsachen verstärken sein Misstrauen. Alle Aussagen von ehemaligen Truppenmitgliedern zum Hinterhalt gleichen sich aufs Wort. Außerdem scheinen seine Träume realistischer zu sein als seine "Erinnerungen". Marco findet schließlich in seiner Schulter einen Mikrochip. Jetzt ist ihm klar, dass hinter der ganzen Geschichte eine Verschwörung steckt. Als Shaw Kandidat für das Amt des amerikanischen Vizepräsidenten wird, sieht sich Marco gezwungen, einzugreifen. Er will die schreckliche Wahrheit zu Tage bringen - die Demokratie und die USA retten.
Wieder einmal bringt Hollywood ein Remake eines Klassikers in die Kinos. "Botschafter der Angst" heißt das Original von 1962, das auf dem Bestseller von Richard Condon basiert. Frank Sinatra spielte die Hauptrolle. Damals waren die Bösewichte noch die Kommunisten. Koreaner programmierten einen Soldaten mit Hilfe einer brutalen Gehirnwäsche derart um, dass er versuchte den Präsidentschaftskandidaten umzubringen. Heute finden sich die Bösen in den eigenen Reihen. Der amerikanische Großkonzern Manchurian Global will dank modernster Gentechnologie seinen eigenen Präsidentschaftskandidaten ins Weiße Haus hieven. Weshalb der Stoff erneut verfilmt werden sollte, erklärt Produzentin Tina Sinatra, die bereits das Original mitproduzierte: "1991 fragte ich meinen Vater, was er davon hielte eine zeitgenössische Fassung von "Der Manchurian Kandidat" umzusetzen, und er sagte, das könne funktionieren und werde heutzutage sicherlich ein größeres Publikum ansprechen. Was mir am wichtigsten scheint, ist es die menschlichen Geschichten zu bewahren, die so entscheidend für einen Film wie diesen sind. Die Menschlichkeit des Themas ist zeitlos und die Kampfhandlungen in den Golfkrieg zu verlegen macht Sinn, besonders wenn man bedenkt wie politisch bedeutsam diese Region heute ist."

Regisseur Jonathan Demme ("Das Schweigen der Lämmer") geizt in seinem Werk auch nicht mit Anspielungen auf den Irakkrieg und "Krieg gegen den Terror". Als Hintergrund blendet er immer wieder Terrorwarnungen ein und macht einen Kriegsveteranen zum Helden. Auch Senatorin Shaw hat die militärische Bekämpfung des Terrorismus ganz groß auf ihre Flagge geschrieben. Demme erklärt, weshalb sein Werk gerade jetzt in die Kinos kommt: "Da die Amerikaner sich dieses Jahr [2004] auf die Präsidentschaftswahlen konzentrieren, könnte ich mir keinen besseren Zeitpunkt denken etwas über die dunkleren Seiten des politischen Prozesses und die Kräfte, die diese Prozesse unterwandern, zu erzählen." Was er erzählt, ist aber schon ein bisschen ungeheuerlich. Zwar sind Parallelen zu wahren Begebenheiten allzu offensichtlich. Demme zitiert die wildesten Verschwörungstheorien. Jeder Protagonist ist irgendwie in das Komplott verwickelt. So schafft er ein unglaublich paranoides, unglaubwürdiges Geflecht der Verschwörung. Gleich hundertfach ist die Amerikaflagge im Bild. Er dekoriert seine Schauspieler mit ihr und untermalt das Ganze auch noch mit zahlreichen patriotischen Szenen. "Der Manchurian Kandidat" beweist wieder einmal, dass eine alte Geschichte neu erzählt und mit guten Schauspielern besetzt nicht automatisch gut wird.
Daniela Truttmann/Filmreporter.de
US-Major Bennet Marco (Denzel Washington) zweifelt an seiner Erinnerung. Er geriet zusammen mit seiner Truppe im Golfkrieg in einen Hinterhalt....
 
Wieder einmal bringt Hollywood ein Remake eines Klassikers in die Kinos. "Botschafter der Angst" heißt das Original von 1962, das auf dem...
Paramount
Der Manchurian Kandidat
2024