Memory

Die regelmäßige Treffen der anonymen Alkoholiker sind die einzige Ablenkung vom Alltag für die alleinerziehende und sichtbar von einer Depression gezeichnete Krankenschwester Sylvia (Jessica Chastain). Sie lebt mit ihrer Tochter in einem heruntergekommenen Viertel einer amerikanischen Großstadt. Erst nach langem Zögern geht sie zu einem Schultreffen, wo sie einsam in der Ecke sitzt. Dort beobachtet sie ein Unbekannter, der ihr auch nach Hause folgt und vor der Haustür schläft.

Am nächsten Morgen wird der unter Demenz leidende Saul (Peter Sarsgaard) von seinem Bruder abgeholt. Auf der flüchtigen Begegnung keimt die Idee, dass Sylvia Saul regelmäßig betreuen könnte. Zwischen den beiden, die mit ihren Erinnerungen kämpfen, entwickelt sich schnell eine große Vertrautheit. Ihre Umgebung reagiert entsetzt auf die Liaison.

Aber auch Sylvia fällt es schwer Nähe zuzulassen. Grund ist ein noch nicht verarbeitetes Trauma. Sie hat den Kontakt zu ihrer Mutter komplett abgebrochen, weil die nicht gegen den sexuellen Missbrauch des Vaters eingeschritten ist. Diese Erinnerungen kommen wieder hoch, als die Mutter bei ihrer Schwester auftaucht.

Katharina Dockhorn/Filmreporter.de