Margarete Redl von Peinen/Twentieth Century Fox
John Malkovich rührt auf der ComicCon die Werbetrommel
Erste Synchronrolle: "Die Pinguine aus Madagascar 3D"
Interview: John Malkovichs Debüt
John Malkovich hat in seiner schauspielerischen Laufbahn schon so manchen Schurken verkörpert - am einprägsamsten wohl in Wolfgang Petersens Thriller "In The Line Of Fire - Die zweite Chance". Wen wundert es da, dass man dem charismatischen Schauspieler auch beim "Madagascar"-Ableger "Die Pinguine aus Madagascar 3D" die Synchronrolle eines Fieslings anvertraute. Malkovich spricht einen bösen Octopus, der die Welt ins Chaos stürzen will. Es ist die erste Synchronrolle für den Charakterdarsteller in einen Animationsfilm. Im Gespräch mit Filmreporter.deverrät er, warum es so lange bis zu diesem Einstand gedauert hat.
erschienen am 25. 11. 2014
20th Century Fox
Die Pinguine aus Madagascar 3D
Ich wurde nie gefragt.
Ricore Text: Mr. Malkovich, Sie spielen in "Die Pinguine aus Madagascar" einen Tintenfisch. Was ist das für ein Charakter?

John Malkovich: Es ist ein Okctopus mit mehr oder weniger menschlicher Gestalt mit dem Namen Dr. Octavius Brine alias Dave. Ein böser Wissenschaftler.

Ricore: Es ist Ihre erste Synchronisation in einem Animationsfilm. Wie kam es, dass es so lange bis zu diesem Einstand gedauert hat?

Malkovich: Da müssen sie schon die Produzenten fragen (lacht). Ich wurde nie gefragt. Ich hatte mal eine Art Sprechrolle für in der Dokumentation "Bloody Mondays & Strawberry Pies" der wunderbaren holländischen Filmemacherin Coco Schrijber, eine Meditation über Langeweile. Aber für einen Animationsfilm wie "Die Pinguine aus Madagascar" habe ich tatsächlich noch nie meine Stimme geliehen.

Ricore: Viele Schauspieler zieht es in letzter Zeit zu Synchronrollen bei Animationsfilmen. Von einer Art Nebentätigkeit kann dabei man fast nicht mehr reden.

Malkovich: Ich mache gerne unterschiedliche Sachen. Synchronisation ist eine Arbeit, die großen Spaß macht, aber alles andere als einfach ist. In gewisser Hinsicht hat sie mich an die Arbeit an einem Theaterstück erinnert. Es immer jemanden gegeben, der mit mir den Text gesprochen hat. Bei einem Großteil der Synchronisationsarbeit sieht man als Sprecher nicht, was man tut und ist von den Instruktionen des Regisseurs oder des Produzenten angewiesen. Wie gesagt, es ist nicht die leichteste Arbeit, aber sehr interessant.
Margarete Redl von Peinen/Twentieth Century Fox
John Malkovich und Benedict Cumberbatch rühren auf der ComicCon die Werbetrommel
John Malkovich: Bin eigentlich entspannter Mensch
Ricore: Inwiefern ist die Synchronisation in schauspielerischer Hinsicht für einen Schauspieler eine Herausforderung?

Malkovich: Ich glaube sogar, dass man dafür umso mehr schauspielerische Fertigkeiten braucht. Man muss immer in der Lage sein, auf etwas reagieren, das faktisch nicht vorhanden ist.

Ricore: Sie haben in ihrer Karriere sehr oft finstere Charaktere verkörpert, was auch dazu führte, dass man Sie im wahren Leben für ernst und unnahbar hält. Stimmt das Klischee oder kann ein Mr. Malkovich auch eine Frohnatur sein.

Malkovich: (lacht) Ich bin eigentlich ein sehr entspannter Mensch. Ich lache sehr viel und gerne - sogar bei der Arbeit.

Ricore: Dazu passt auch, dass Sie in den letzten Jahren vermehrt komödiantische Rollen angenommen haben.

Malkovich: Im Grunde habe ich versucht, ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Meine Entscheidung richtete sich nach der Qualität der Angebote und welche Qualität ich hervorrufen kann.
Andrea Niederfriniger/Ricore Text
John Malkovich
Film wie "Klimt" zieht weniger Zuschauer
Ricore: Versuchen Sie mit der Wahl Ihrer Rollen Ihr Image als Bösewicht zu relativieren?

Malkovich: Nein, es hat auch etwas damit zu tun, was die Zuschauer mögen. Wenn ich einen Film wie "In The Line Of Fire - Die zweite Chance" mache, sehen ihn sich viele Mensche. Ein Film wie "Klimt" zieht weniger Zuschauer. Es ist alles eine Entscheidung der Zuschauer.

Ricore: Man hat den Eindruck, dass Sie zuletzt eine ironische, distanzierte Haltung zur Schauspielerei haben.

Malkovich: Ich glaube, diese Einstellung hatte ich schon immer. Ich liebe meine Arbeit und bin glücklich über jede Möglichkeit, die sich mir als Schauspieler bietet. Dennoch habe ich nebenher auch ein Leben und andere Interessen.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch
erschienen am 25. November 2014
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John Malkovich ist Sohn eines Jugoslawen und einer Mutter mit schottischen, französischen und deutschen Wurzeln. Er wird im Laufe seiner Karriere zu einem der vielseitigsten US-amerikanischen Bühnen- und Filmschauspieler. Nach dem Studium an der Sam Shepard, und Tennessee Williams' "Endstation Sehnsucht" zu sehen. Als Theaterregisseur fungiert Malkovich in der viel beachteten Inszenierung von Lanford Wilsons "Balm in Gilead". Sein Dustin Hoffmans in Arthur Millers "Der Tod eines..
2024