Universum
Goyas Geister
Goyas Geister
Originaltitel
Goya's Ghosts
Regie
Darsteller
Eusebio Lázaro, Michael Lonsdale, José Luis Cuerda, Cayetano Martínez de Irujo, Enrique Martínez, Blanca Portillo
Medium
DVD
Im Handel ab
25.06.2007 bei Universum Film
Kinostart Deutschland
Goyas Geister
Genre
Drama
Land
Spanien
Jahr
2006
FSK
ab 12 Jahren
Länge
109 min.
IMDB
|0 katastrophal
brillant 10|
4,0 (Filmreporter)
7,8 (4 User)
Extras: Interviews mit Cast & Crew • B-Roll • Hinter den Kulissen • Internationale Kinotrailer
Historiendrama über Maler Goya von Milos Forman
Spanien, 1792. Der Maler Francisco de Goya (Stellan Skarsgård) ist Hofmaler Carlos IV. (Randy Quaid). Viel lieber malt er die einfachen Menschen von der Strasse und insbesondere seine jugendliche Muse Inés (Natalie Portman). Als die Tochter des reichen Kaufmanns Tomás Bilbatua (José Luis Gómez) zu Unrecht von der spanischen Inquisition der Ketzerei beschuldigt wird, bittet ihr Vater den Künstler um Hilfe. Der Maler wendet sich an den Priester Lorenzo (Javier Bardem). Der glühende Verfechter der Inquisition kann die Todesstrafe zwar abwenden, Inés muss jedoch in Gefangenschaft bleiben.
Lorenzo verfällt der jungen Schönheit immer mehr. Er nutzt das durch die Folter wehrlos gewordene Opfer schamlos aus. Als der Mönch schließlich vor der Kirche selbst in Ungnade fällt, flieht er nach Frankreich. 16 Jahre später sind Napoleons Truppen in Spanien einmarschiert. Der inzwischen taub gewordene Goya ist überrascht als er seine ehemalige Muse vor seiner Tür antrifft. Die entstellte Inés ist endlich aus dem Kerker frei gekommen, ihre Familie wurde von den Franzosen ermordet. Sie fleht den Maler an, ihre Tochter, die sie während der Gefangenschaft zur Welt gebracht hat, zu finden. Auch Lorenzo kehrt als Minister in der Regierung Bonapartes nach Spanien zurück. Er ist gar nicht begeistert, als er von seiner Vaterschaft erfährt.
Lorenzo verfällt der jungen Schönheit immer mehr. Er nutzt das durch die Folter wehrlos gewordene Opfer schamlos aus. Als der Mönch schließlich vor der Kirche selbst in Ungnade fällt, flieht er nach Frankreich. 16 Jahre später sind Napoleons Truppen in Spanien einmarschiert. Der inzwischen taub gewordene Goya ist überrascht als er seine ehemalige Muse vor seiner Tür antrifft. Die entstellte Inés ist endlich aus dem Kerker frei gekommen, ihre Familie wurde von den Franzosen ermordet. Sie fleht den Maler an, ihre Tochter, die sie während der Gefangenschaft zur Welt gebracht hat, zu finden. Auch Lorenzo kehrt als Minister in der Regierung Bonapartes nach Spanien zurück. Er ist gar nicht begeistert, als er von seiner Vaterschaft erfährt.
Sechs Jahre sind seit Milos Formans letzter Regiearbeit "Der Mondmann" vergangen. Sein Historiendrama ist weniger eine Biographie des spanischen Malers Francisco de Goya, als vielmehr eine fiktive Geschichte aus der Zeit Goyas. Zunächst stellt Forman die Lächerlichkeit und Skrupellosigkeit der spanischen Inquisition zur Schau. Doch mit dem Zeitsprung baut er überraschend einen Bruch in seine Geschichte. Die bis zu diesem Zeitpunkt packend inszenierte Erzählung wird immer mehr zum melodramatischen Kitsch. Auch die Charaktere und ihre Darsteller wirken jetzt verfremdet.
Natalie Portman verkörpert in einer Doppelrolle sowohl Mutter und Tochter. Nach ihrem kahl rasiertem Schädel in "V wie Vendetta" beweist sie hier als Behinderte erneut Mut zur Hässlichkeit. Allerdings wirkt die Figur der Inés so überzeichnet, dass sich beim Zuschauer kein Mitgefühl einstellen will. Stellan Skarsgård stellt Goya mit großer Zurückhaltung dar. Er fungiert aber lediglich als Beobachter der Ereignisse und verkommt immer mehr zur Randfigur. So verbleibt Javier Bardems Charakter die einzig interessante Figur des Films. In Lorenzo demonstriert der Regisseur exemplarisch den Wandel der Machtstrukturen, die der Einmarsch von Napoleons Truppen in das konservative Spanien brachte. Zunächst ist der Priester derjenige, der über Leben und Tod entscheidet. Nach seiner Flucht kann er sich als Anhänger der Revolutionsideale an den spanischen Kirchenoberhäuptern rächen. Forman zeigt auf, wie schnell man in dieser Epoche vom Herrscher zum Untertan werden konnte.
Natalie Portman verkörpert in einer Doppelrolle sowohl Mutter und Tochter. Nach ihrem kahl rasiertem Schädel in "V wie Vendetta" beweist sie hier als Behinderte erneut Mut zur Hässlichkeit. Allerdings wirkt die Figur der Inés so überzeichnet, dass sich beim Zuschauer kein Mitgefühl einstellen will. Stellan Skarsgård stellt Goya mit großer Zurückhaltung dar. Er fungiert aber lediglich als Beobachter der Ereignisse und verkommt immer mehr zur Randfigur. So verbleibt Javier Bardems Charakter die einzig interessante Figur des Films. In Lorenzo demonstriert der Regisseur exemplarisch den Wandel der Machtstrukturen, die der Einmarsch von Napoleons Truppen in das konservative Spanien brachte. Zunächst ist der Priester derjenige, der über Leben und Tod entscheidet. Nach seiner Flucht kann er sich als Anhänger der Revolutionsideale an den spanischen Kirchenoberhäuptern rächen. Forman zeigt auf, wie schnell man in dieser Epoche vom Herrscher zum Untertan werden konnte.
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