The Walt Disney Company (Germany)
Amsterdam (2022)

Amsterdam

Originaltitel
Amsterdam
Alternativ
Canterbury Glass; Untitled David O. Russell Movie
Regie
David O. Russell
Darsteller
Christian Bale, Margot Robbie, John David Washington, Alessandro Nivola, Andrea Riseborough, Anya Taylor-Joy
Kinostart:
Deutschland, am 03.11.2022 bei The Walt Disney Company (Germany)
Kinostart:
Österreich, bei The Walt Disney Company Austria
Kinostart:
Schweiz, bei The Walt Disney Company Switzerland
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2022
FSK
ab 12 Jahren
Länge
134 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Hochpolitisches Thema von David Owen Russell
Der Arzt Dr. Burt Berendsen (Christian Bale) stammt aus einfachen Verhältnisse. Sein Traum vom Aufstieg in die Oberschicht und einer lukrativen Praxis zerplatzen, als ihn seine Angetraute und seine Schwiegereltern bitten, sich als Freiwilliger an die Front im 1. Weltkrieg zu melden. Um in den Schützengräben zu überleben, schließt er einen Pakt mit dem dunkelhäutigen Soldaten Harold Woodman (John David Washington). Beide werden schwer verletzt und von der Krankenschwester Valerie Voze (Margot Robbie) zusammengeflickt. Nach Wochen des gemeinsamen Glücks in Amsterdam, trennen sich ihre Wege.

1933 taucht Woodman, der inzwischen ein Jurastudium abgeschlossen hat, wieder bei Berendsen auf. Im Auftrag von dessen Tochter Liz (Taylor Swift) soll er die Leiche von Weltkriegsveteran Bill Meekins obduzieren. Wenig später ist auch Liz tot, Berendsen und Woodman stehen unter Mordverdacht. Sie ermitteln auf eigene Faust zu den beiden Morden und stoßen erneut auf Valerie. Die Spur führt die Drei zu einem Industriellennetzwerk mit Sympathien für rechte Diktatoren aus Europa, das auch Veteranen der US-Armee für seine Zwecke einspannen will.
Der Film beruht auf wahren Begebenheiten. Im Abspann kombiniert David Owen Russell ("Three Kings") das Archivmaterial einer Rede von General Smedley Butler, dem damals höchst dekorierten Kriegsveteranen mit der Filmrede von Robert De Niro. Sein Part ist von Butlers Wirken inspiriert. Die Sequenz gehört zu den letzten fünf Minuten des Films, in denen der wache Zuschauer das Gefühl hat, es wird erklärt, was er gerade gesehen hat.

Bei diesem hochpolitischen Thema musste das wohl für ein größeres Publikum sein, um den Faktengehalt der Story zu betonen und den Warnungen Substanz zu geben. Die Anspielungen auf die heutigen Gefahren durch rechte Kräfte für die Demokratie in den USA sind unübersehbar. Russell betont auch Parallelen, in dem er sich gestalterisch an Klassiker aus dem Hollywood der 1930er und 40er Jahre anlehnt, die kritisch mit dem damaligen Establishment ins Gericht gehen.

Andererseits ist die Entscheidung wohl auch der überladenen Struktur des Films geschuldet. Der Maestro wird Opfer seines ungezähmten Gestaltungswillens. Wie in "American Hustle" springt er durch die Zeiten und führt unzählige Figuren ein, deren Funktion und Beziehungen zueinander lange undurchsichtig sind. Einziger konstanter Orientierungspunkt ist Berendsen. Christian Bale lehnt ihn mit zerzauster Frisur, ungelenken Bewegungen und der zerstreuten Art an den legendären Inspector Columbo an. Er ist wie so oft - Oscarreif.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Rechte Kräfte sind für die Demokratie in den USA immer wieder eine große Gefahr.
 
Der Film beruht auf wahren Begebenheiten.
The Walt Disney Company (Germany), 20th Century Studios
Rami Malek, Anya Taylor-Joy & Margot Robbie in "Amsterdam" (2022)
2024