Taumelt Cage zunächst allein durch die brutale Welt, in die er geworfen wird, begegnet er der harten Amazone Rita (Emily Blunt), die auch mal seine Gabe, den Tag zurückzusetzen hatte, diese aber verlor. Mit ihr trainiert er mit seinem Kampfexoskelett, um das Omega-Wesen, das die CGI-Aliens und die Zeit kontrolliert, zu finden und zu eliminieren. Dies gipfelt in einen Besuch im postapokalyptischen Louvre.

Das ist die Weltkriegsversion von "Ender's Game - Das große Spiel" in einer Zeitschleife. Cruise fungiert als Crash Test Dummy, der nach jedem Fehlversuch exekutiert wird (Bonus für alle Tom-Cruise-Hasser: er stirbt geschätzte 1.000 mal), bis er nicht mehr erträgt, dass Rita ihn ständig erschießt. Ausgerechnet das ist emotional etwas unterentwickelt, sowohl was die Tragik als auch die mehr behauptete als gefühlte Liebe der beiden betrifft. Liman inszeniert aber auch viele ruhige Szenen und fokussiert auf das Menschliche, das wie in einem dramatischen Videospiel zu überleben versucht: Wenn Cruise im Minutentakt stirbt und immer wieder an der gleichen Stelle scheitert, schlaucht das schlaue Konzept schon mal, evoziert aber dann das Gefühl, in einem schwierigen Level schließlich weiterzukommen. Leider ist dies so sehr auf eine niedrige Jugendfreigabe getrimmt, dass man kaum einen Bluttropfen sieht.

Das wirkt angesichts des knallharten Geschehens fast absurd. Aber dennoch packt und auch beim Vordringen auf eigene Faust hinter feindliche Linien stets demonstriert, was der Krieg einem abverlangt. Mag Cruises Ausflug nach "Oblivion" auch visuell hochklassiger gewesen sein, sein oft in dunkel-düsteren 3D fotografierter Kampf hat die bessere, mutigere Story, die ihm obendrein als unerkannten Retter der Welt den Ruhm vorenthält.