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Berlinale
George Clooney auf der Berlinale-Pressekonferenz (2003)
Clooney
Superstar mit großer Klappe
George Clooney sagt gern, was er denkt - für die Betroffenen ist das nicht immer ein Vergnügen. Dass der Nachwuchsregisseur ein recht großes Mundwerk hat, stellte der 42-Jährige in jüngster Zeit mehrfach unter Beweis.
18. Feb 2003: Auf der Berlinale lästerte er zum Beispiel übers Fernsehen: "Die Niveaulosigkeit gewisser Unterhaltungssendungen macht mir Angst", klagte der Schauspieler, der seine eigene Popularität freilich der Fernsehserie "Emergency Room" verdankt. Das Leid von Menschen werde im Fernsehen voyeuristisch ausgestellt und dabei oft ins Lächerliche gezogen. "Das ist gefährlich, denn es leistet einer emotionalen Verrohung der Gesellschaft Vorschub", sagte Clooney anlässlich der Vorstellung seines Regiedebüts "Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind" (D-Start: 24. April 2003) in Berlin. Clooneys Filmsatire basiert auf den Erinnerungen des in den 60er- und 70er-Jahren in den USA bekannten Fernseh-Entertainers Chuck Barris, dessen Karriere über den Bildschirm hinaus reichte: Nebenberuflich soll er jahrelang als Killer für die CIA gearbeitet haben. Der Film ist mit Sam Rockwell, der als Hauptdarsteller mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde, mit George Clooney selbst sowie mit Drew Barrymore, Julia Roberts und Rutger Hauer bis in die Nebenrollen prominent besetzt.

Scharfe Kritik übte Clooney auch am aktuellen Kriegskurs der US-Regierung - und verglich George W. Bush dabei mit einem Mafia-Paten. "Er würde wunderbar zu den 'Sopranos' passen", lästerte der Star in Anspielung auf die preisgekrönte US-Fernsehserie "Die Sopranos" über eine New Yorker Mafia-Familie. Auch Charlton Heston, seines Zeichens seniler Präsident der US-Waffenlobby, ist dem Schauspieler ein Dorn im Auge. In einer US-Talkshow ging Clooney so weit, sich über die Alzheimer-Erkrankung des Filmveteranen lustig zu machen. Mit dieser Geschmacklosigkeit brachte er nicht nur Heston, sondern auch konservative Medienvertreter gegen sich auf.

"Was für ein Trottel!"
Im Austeilen ist Clooney also große Klasse - mit Kritik an seiner eigenen Arbeit tut sich dafür umso schwerer: Als ein Journalist den Science-Fiction-Film "Solaris" (D-Start: 6. März) in Berlin "langweilig" fand, stellte Hauptdarsteller Clooney den Schreiberling bei einer Pressekonferenz als Deppen hin und nannte ihn eine "Ratte". "Sie sollten erst mal selber ein paar Filme drehen, bevor Sie anfangen, darüber zu reden!", bügelte der Schauspieler den Medienvertreter nieder und beschimpfte ihn mehrmals als "Trottel". Hintergrund: In "Solaris" von Oscar-Preisträger Steven Soderbergh spielt Clooney einen Psychologen, der den mysteriösen Einfluss des Planeten Solaris auf die Besatzung einer Raumstation untersuchen soll. Der Film konkurrierte bei der Berlinale um den Goldenen Bären, ging dabei jedoch leer aus und erwies sich auch in den USA bei Publikum und Kritikern als Flop.

"Confessions of a Dangerous Mind" wurde dagegen überwiegend positiv bewertet. Selbst Clooneys Filmcrew ist begeistert: Denn als die Statisten in den Drehpausen nicht das edle Catering der Stars zu essen kriegten, setzte sich Clooney höchstpersönlich für die armen Schlucker ein. Den knauserigen Produzenten drohte er, die Differenz fürs bessere Menü notfalls aus seiner eigenen Tasche zu bezahlen. Auch privat gibt sich der Frauenschwarm offenbar sehr spendabel: Medienberichten zufolge überraschte Clooney seine neue Freundin Renée Zellweger zu Weihnachten mit einem Diamantenarmband. Kostenpunkt: 30.000 Dollar.
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