News: Hollywood Insider
Adam Sandler künftig in ernsten Rollen?
Nr. 39 - Neues aus der Traumfabrik
Studio for sale
Die Universal-Studios stehen zum Verkauf - doch niemand will das profitable Studio derzeit übernehmen, den potenziellen Käufern fehlt das Geld. Außerdem: Jane Fonda plant ihr Comeback auf die Leinwand, Salma Hayeks Oscar-Träume und Adam Sandlers Sprung ins ernste Fach.
16. Aug 2002: Die legendären (und profitablen) Universal-Studios stehen zum Verkauf: Um den kritischen Schuldenberg von 34 Milliarden Dollar zu tilgen, versucht Vivendi Universal - der (noch) zweitgrößte Medienkonzern der Welt - seine Kronjuwelen zu versilbern. Doch niemand will die Heimat von "E.T.", "Der weiße Hai" und "Psycho" zurzeit haben, denn auch die meisten potenziellen Käufer stehen finanziell am Abgrund: Ob Disney, News Corp., AOL Time Warner oder Viacom - wer vor zwei Jahren noch mit Freuden zugegriffen hätte, muss heute vor der eigenen Haustür kehren. Die Aktienkurse sind im Keller, und das Horrorwort des Jahres lautet "Wertberichtigung". Hinzu kommt, dass zahlreiche Medienriesen in den letzten Monaten und Wochen ihre Führungsriege ausgewechselt haben. Und wer, wie Disneys Michael Eisner, immer noch am Ruder ist, den hält der Aufsichtsrat nun an der kurzen Leine. Auf große Einkaufstour traut sich da niemand mehr.

Etwa 13 Milliarden Dollar wäre Universal in normalen Zeiten wert - jetzt wäre man auch mit der Hälfte dieser Summe hoch zufrieden. Als Käufer kommen jedoch nur wenige Mischkonzerne wie General Electric oder Comcast/AT&T in Frage. Oder Steven Spielbergs (nicht börsennotiertes) Dreamworks-Studio nimmt sich der Sache an.

Auch MGM, das Studio mit dem Löwen-Logo, steht seit langem zum Verkauf. Doch niemand will den Fantasiepreis von ungefähr sechs Milliarden zahlen, den Eigentümer Kirk Kerkorian dafür haben will - zumal das Studio zuletzt nur Flops in Serie produzierte. Nun hoffen alle auf einen Erfolg des neuen James-Bond-Streifens "Stirb an einem anderen Tag" - sonst gehen bei MGM wohl bald die Lichter aus.

Inmitten dieser Krise gibt es allerdings auch Kriegsgewinnler. Regisseur Simon Gornick will demnächst den Action-Streifen "Bad Ass" drehen - eine Satire über die Megapleiten und Wirtschaftsskandale unserer Tage. Die großen Studios, derzeit bekanntlich selber von Skandalen heimgesucht, haben mit Gornicks Streifen freilich nichts zu tun: "Bad Ass" ist eine Independent-Produktion.

Jane Fonda plant Leinwand-Comeback
Sag niemals nie: Nach ihrer Trennung von Medienmogul Ted Turner plant Jane Fonda ("Das China-Syndrom") ihr Kino-Comeback. Die zweifache Oscar-Preisträgerin gehörte in den 80er-Jahren zu den absoluten Superstars. 1990 spielte sie in an der Seite von Robert De Niro in "Stanley & Iris" ihre letzte Rolle und zog sich dann - angeblich für immer - aus dem Filmgeschäft zurück.

Nun hat Jane Fonda einen Top-Agenten engagiert, der ihr den Weg zurück ins Kino ebnen soll. Eine erste Filmrolle wird schon verhandelt: "Evening" nach dem Roman von Susan Minot ist eine Independent-Produktion der Macher von "Boys Don't Cry" und "You Can Count On Me". Als Fondas Co-Stars sind Samantha Morton und Joaquin Phoenix im Gespräch, Regie soll Tony Goldwyn führen - ein Enkel des legendären Hollywood-Moguls Samuel Goldwyn. Sollte das hochkarätige Projekt zustande kommen, ist Fonda nächstes Jahr vielleicht erneut auf Oscar-Kurs.

Salma Hayeks Oscar-Träume
Dasselbe wünscht sich auch die Actrice Salma Hayek, die bislang ein besonders unglückliches Händchen bei der Auswahl ihrer Rollen hatte: Filme wie "Faculty" und "Wild Wild West" sind eben alles andere als Oscar-Material. Zum Glück hat Hayeks neuer Boyfriend Edward Norton den totalen Durchblick und dirigierte die Karriere seiner Freundin in eine völlig andere Richtung.

"Frida", eine ambitionierte Filmbiographie über die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo, ist Haykes Eintrittskarte in die schauspielerische Spitzenklasse - sogar eine Oscar-Nominierung steht im Raum. "Frida", dessen Drehbuch Norton voll und ganz auf seine Freundin zugeschnitten hat, kommt im Oktober in die US-Kinos und eröffnet das Filmfestival von Venedig.

Regisseur behauptet: Adam Sandler spielt sich selbst
Klamauk-Star Adam Sandler, dessen Komödie "Mr. Deeds" gerade in den deutschen Kinos startete, braucht sich als Schauspieler nicht wirklich zu verstellen: Er spielt sich einfach selbst. Das behauptete zumindest Steven Brill, der Regisseur des Films, am Rande der Kölner Deutschlandpremiere. Brill muss es an sich wissen: Er hatte mit dem Schauspieler mehrfach zu tun und stand auch schon beim letzten Sandler-Streifen "Little Nicky" hinter der Kamera.

Sandler selbst dürfte das etwas anders sehen: Der Komödiant arbeitet seit längerem am Sprung ins ernste, oder zumindest tragikomische Fach - Jim Carrey hat es schließlich vorgemacht. Regisseur Quentin Tarantino etwa hatte Sandler schon vor zwei Jahren als Hauptdarsteller eines seiner Filme im Visier, arbeitet derzeit allerdings an einem anderen Projekt. Doch Sandler hat ein anderes Wunderkind gefunden: Paul Thomas Anderson, den Regisseur der viel gepriesenen Filme "Boogie Nights" und "Magnolia". In Andersons romantischer Dramödie "Punch-Drunk Love", die dieses Jahr beim Festival in Cannes zu sehen war, spielt Sandler an der Seite von Kalibern wie Emily Watson und Philip Seymour Hoffman - und überzeugte dabei sogar seine ärgsten Kritiker.
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