Laws of Attraction

Laws of Attraction

Was sich liebt verklagt sich
Originaltitel
Laws of Attraction
Regie
Peter Howitt
Darsteller
Marc Turtletaub, Allan Houston, Mike Doyle, Johnny Myers, Nora Dunn, Frances Fisher
Kinostart:
Deutschland, am 16.06.2005 bei Universum Film
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2004
FSK
ab 0 Jahren
Länge
89 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (2 User)
Julianne Moore ist die makellos wirkende Harvard-Anwältin Audrey Woods, die sich vor lauter Nervosität vor der Verhandlung auf der Damentoilette Süßigkeiten in den Mund stopft. Pierce Brosnan gibt Daniel Rafferty, ein Typ mit leichtem Doppelkinn, zerknittertem Anzug und langen ergrauten Haaren, der lieber im chaotischen Chinatown lebt, als im so viel cooleren typischen Manhattan-Loft. Zwei liebevoll gezeichnete Charaktere also, aus denen durchaus etwas werden könnte. Ganz klar auch, dass sie sich zunächst hassen. Fälle verlieren kann und will keiner der Anwälte. Also wird vor Gericht bis aufs Blut gekämpft. Doch dann kommt ein Fall, der für Beide entscheidend wird: Eine schräge Designerin will sich von ihrem bekifften Rocker-Ehemann scheiden lassen. Er, so die Überzeigung der Gattin, ist süchtig nach seinen Groupies. Streitpunkt ist das irische Schloss samt Personal, das beide behalten wollen. Also jetten die Anwälte auf die grüne Insel. Nach einer ausgelassenen Feier mit den altbekannten Riverdance-Iren wachen die amerikanischen Anwälte verkatert im selben Bett auf - sie sind sich näher gekommen, als sie es eigentlich wollten.
Warum führt der Plot nach Irland? Vielleicht, weil Pierce Brosnan involvierte irische Produktionsfirma das so wollte - und weil der Bond-Darsteller Ire ist? Mit dem Drehbuch jedenfalls hat der Ausflug nicht viel zu tun. Sobald die Komödie amerikanischen Boden verlässt, ist es aus mit der Hoffnung, dass dies ein guter Film werden könnte. Das Tempo ist weg, die Luft ist raus, das Klischee übernimmt das Ruder. Brosnan ist vom zunächst schrulligen und viel versprechend Charakter abgekommen und besinnt sich wieder auf sein smartes Bond-Grinsen mit Ladykiller-Appeal. Das viel zu banale Drehbuch scheint der schönen Julianne Moore das Lächeln sichtlich schwer zu machen. Regisseur Peter Howitt, der Gwyneth Paltrow einst in "Sie liebt ihn - sie liebt ihn nicht" an einen Wendepunkt ihres Lebens brachte, versucht mit Drehbuch und Besetzung an eine längst vergangene Zeit anzuknüpfen. Vielleicht hätte "Laws of Attraction" ja mit Spencer Tracy/Katharine Hepburn oder Doris Day/Rock Hudson funktioniert, zwischen Brosnan und Moore funkt es jedenfalls nicht. Beide sind zu seriös und erwachsen, um sich wie unbeholfene Teenager zu benehmen. Dass einer wie Brosnan zudem einen wahren Balztanz aufführen muss, um die Frau seiner Träume zu halten, ist trotz seiner mittlerweile 50 Jahre einfach unglaubwürdig.
Larissa Vassilian/Filmreporter.de
2024