News: Hollywood Insider
Buena Vista International (Germany)
Erfolgloser Kevin Costner reitet bald wieder!
Hollywood Insider Nr. 24 - Neues aus der Traumfabrik
Recycling à la Hollywood
Zehntausende von Filmen schlummern sanft in Hollywoods Archiven, nun werden sie entstaubt und neu verfilmt - ein großes Déja-vu fürs Kinopublikum. Außerdem: Vin Diesel wurde ausgebremst und Kevin Costner reitet wieder.
01. Mai 2002: "Godzilla" hat es vorgemacht: Weil Hollywood nur allzu gern auf Nummer Sicher geht, greifen die Studios in die Archive. Erfolge aus vergangenen Kino-Epochen werden entstaubt und neu aufgewärmt. Manchmal, wie bei Steven Soderberghs "Ocean's Eleven", ist das Remake tatsächlich sehenswert. Bei vielen - etwas bei "Planet der Affen" oder "Psycho" - hätte man allerdings gut darauf verzichten können.

Natürlich steht hinter der Freude am Recycling meist weniger ein künstlerischer Anspruch als der Wille, ordentlich Geld zu machen. Vertraute und bewährte Titel, Themen und Figuren sollen möglichst viele Zuschauer ins Kino locken. Auf den Produktionsplänen der Traumfabrik stehen derzeit Remakes von so unterschiedlichen Titeln wie "Charade", "Mein Freund Harvey", "Verdacht", "Barbarella", "Zombie - Dawn of the Dead" und "Kettensägenmassaker - Blutgericht in Texas".

Massiv steigende Produktionskosten führen ebenfalls dazu, dass Studiobosse vermehrt eigene Archive plündern. Auf diese Weise sind sie sich bewährter Stoffe sicher, für deren Filmrechte sie nicht einmal bezahlen müssen. So basierte auch Stephen Sommers Kassenhit "Die Mumie" lose auf dem gleichnamigen Klassiker von 1932. Auch anspruchsvollere Ware wird kopiert, etwa "Vanilla Sky" von Cameron Crowe, ein Remake des spanischen Films "Abre los ojos" von 1997. Selbst deutsches Filmgut findet ab und zu den Weg nach Hollywood. Demnächst wird die Komödie "Alles Bob!" von Otto Alexander Jahrreiss und Oliver Hirschbiegels "Das Experiment" neu aufgelegt.

Gewisse Stoffe machen Hollywoods Studios offenbar süchtig: Sir Alfred Hitchcocks "Der Fremde im Zug" (bisher dreimal verfilmt) steht demnächst ebenso auf den Drehplänen, wie der Klassiker "Vier Federn", der seinem sechsten Aufguss entgegensieht. Auch "Die sieben Samurai" (alias "Die Glorreichen Sieben") ist fällig, ebenso Kurosawas "Rashomon". Dies geschieht meist zum Leidwesen zahlreicher Fans, die darin Leichenfledderei zu erkennen glauben.

Dabei ist das Prinzip keineswegs neu. Schon 1938 gab es sechs Fassungen von "Robin Hood", und manchmal hat das Remake auch das Potenzial, das Original zu übertreffen. Die berühmten Coen-Brüder etwa arbeiten zurzeit an einer Neufassung von "Gambit", einem Aufguss der Krimi-Komödie mit Shirley McLaine und Michael Caine aus dem Jahr 1966. Auch Starproduzent Dino De Laurentiis glaubt, dass sein Remake von "Roter Drache" Michael Manns gleichnamigen Film von 1986 alt aussehen lassen könne. Der Thriller, ein Prequel von "Das Schweigen der Lämmer" und "Hannibal", erzählt die Anfänge des Serienkillers Hannibal Lecter - Sir Anthony Hopkins spielt erneut die Hauptrolle.

Viele Remakes, etwa "Drei Männer und ein Baby", waren (an den Kassen) erwiesenermaßen Superhits - andere jedoch foppten kolossal, wie zum Beispiel "Rollerball" oder "Sabrina". Kritisch wird es insbesondere dann, wenn das Original als unantastbar gilt. Star-Regisseur Jonathan Demme ("Das Schweigen der Lämmer") traut sich trotzdem an "Charade", dem berühmten Klassiker mit Cary Grant und Audrey Hepburn. Demme hat ein ausgeprägtes Ego. Er würde, meint er, notfalls auch "Citizen Kane" recyceln.

Ausgebremst: Vin Diesel nicht in "Fast and Furious 2"
Vin Diesel hat zu hoch gepokert: Weil seine Gagenforderungen immer weiter in die Höhe schnellen, wurde der Action-Star jetzt von der Besetzungsliste für die Fortsetzung des letztjährigen Überraschungshits "The Fast and the Furious" gestrichen. Auch Diesel-Freund Rob Cohen hat inzwischen abgesagt, sodass ein neuer Regisseur gefunden werden muss. Nun muss Paul Walker die Fortsetzung allein tragen. Er wird wieder in die Rolle des - inzwischen suspendierten - Undercover-Polizisten schlüpfen.

Diesel, munkeln Insider, forderte für "2 Fast 2 Furious" um die 20 Millionen Dollar Gage - zu viel für Universals Studio-Chefin Stacey Snider, die für das Sequel vorsichtshalber eine Art "modulares Drehbuch" in Auftrag gegeben hatte. Das Diesel-Modul wird nun einfach weggelassen.

Universal und Vin Diesel werden dennoch weiter zusammenarbeiten. Als nächstes dreht der Kahlkopf den Science-Fiction-Streifen "Riddick - Chroniken eines Kriegers", eine Fortsetzung von "Pitch Black - Planet der Finsternis". Das Drehbuch stammt von Oscar-Preisträger Akiva Goldsman ("A Beautiful Mind"). Bereits abgedreht ist "XXX" (Regie: Rob Cohen), ein actionlastiger Agenten-Thriller, der im Sommer in die Kinos kommt.

Sattelfest: Kevin Costner reitet wieder
Zehn Jahre ist es her, da stand Kevin Costner ganz oben auf dem Hollywood-Olymp. Seitdem ging es stetig bergab, Costner konnte Publikum und Kritiker nach "Der mit dem Wolf tanzt" weder als Schauspanfängen zurück: Costner führt Regie bei einem Western. "Open Range", so heißt der Titel, ist als poetischer Abgesang auf das Ende eines wilden und gewalttätigen Lebensstils geplant. Die vier Hauptrollen spielen Robert Duvall, Abraham Benrubi ("ER"), Diego Luna ("Y tu mamá también") und Costner selbst. Ab Juni wird in Kanada gedreht.

"Open Range" ist nicht Disneys einziges Western-Projekt: "Hidalgo" erzählt von einem Kurier des legendären "Pony Express", der mit seinem Pferd nach Arabien reist, um dort an einem tödlichen Rennen teilzunehmen. Die Hauptrolle spielt Viggo Mortensen ("Der Herr der Ringe - Teil 1: Die Gefährten"), Regie führt Action-Spezialist Joe Johnston ("Jurassic Park 3"). Auch Star-Regisseur Ron Howard ("A Beautiful Mind") hat es auf das Western-Genre abgesehen: Er plant ein Filmepos über die Schlacht von Alamo.
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